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Stellantis testet induktives Laden auf der Straße

Branchenneuigkeiten – 07. Juli 2022

Das E-Auto sorgenfrei während der Fahrt, selbst bei Autobahn-Geschwindigkeit laden – was bislang ein reiner Wunschtraum war, hat der Autokonzern Stellantis nun umgesetzt.

Nach erfolgreichen Tests auf der Teststrecke „Arena del Futuro“ hat der Autokonzern Stellantis mit Projektpartnern im italienischen Chiari das Potenzial der „DWPT“-Technologie (Dynamic Wireless Power Transfer) demonstriert. Nach Angaben von Stellantis ist in die äußere Spur der Strecke ein dynamisches drahtloses Energieübertragungssystem (DWPT) integriert, das es einem E-Auto wie dem Testfahrzeug Fiat 500e ermöglicht, mit Autobahngeschwindigkeit zu fahren, ohne dass die Batterie entladen wird. Beim DWPT handelt es sich um ein System von Spulen, die unter dem Asphalt verlegt sind und die Energie direkt an die Fahrzeuge übertragen, ohne dass diese an Ladestationen anhalten müssen, um die Batterie aufzuladen. Die Technologie kann in jedem Fahrzeug eingesetzt werden, das mit einem speziellen Empfänger ausgestattet ist, der die von den Spulen kommende Energie an die Elektromotoren überträgt. Diese Technologie kann laut Stellantis dazu beitragen, die Reichweite von Elektroautos zu erhöhen und gleichzeitig die Leistungsverluste bei der Energieverteilung zu verringern.

Der Energiefluss zwischen Asphalt und Auto war beim Test so stark, dass man ihn mit der Effizienz einer Schnellladestation vergleichen kann, so Stellantis. Trotzdem blieb das Magnetfeld so schwach, dass negative Auswirkungen auf die Passagiere im Auto bzw. auf Fußgänger nicht zu erwarten sind.

Laut Stellantis habe das Projekt bewiesen, dass die induktive Ladetechnologie die elektrifizierte Zukunft antreiben kann. Diese gemeinsamen Projekte seien spannende Schritte auf dem Weg zu einer längeren Batterielebensdauer, geringerer Reichweitenangst, höherer Energieeffizienz, kleinerer Batteriegröße, herausragender Leistung und geringerem Gewicht und geringeren Kosten. Die induktive Energieübertragung DWTP braucht keinerlei frei liegende Kabel. Deshalb hält Stellantis die Technik nicht nur fürs urbane Umfeld und die dort anzutreffenden unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer für geeignet. Sie könnte auch auf Parkplätzen und im Umfeld von Häfen oder Flughäfen zum Einsatz kommen.

Laut Stellantis unterscheidet sich die Arena del Futuro von anderen ähnlichen Projekten unter anderem dadurch, da sie mit Gleichstrom gespeist wird, was zu weniger Energieverlusten bei der Verteilung führen dürfte. Außerdem entfällt die Notwendigkeit, Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, und es können dünnere Kabel verwendet werden, und es können offenbar Aluminiumkabel eingesetzt werden, die immer noch leitfähig genug sind, um die Aufgabe zu erfüllen, aber nur die Hälfte im Vergleich zu Kupfer kosten.

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